Herbstscan mit Satellit, Versuch 2022

Durch die gestiegen Düngemittel- und Produktpreise, die Unsicherheiten im Agrarsektor und die Auflagen und Beschränkungen der Agrarpolitik wird eine agronomisch sinnvolle und effiziente Stickstoffdüngung immer schwieriger.

Für den Winterraps und im Herbst gut entwickelte Getreidebestände > EC 15 (WG, WW, usw.) ist die angepasste und differenzierte N-Düngung nach Streukarten ein guter Weg, trotzdem hohe Erträge und gute Qualitäten zu erreichen.

Wie ist die aktuelle Situation: in diesem Herbst haben sich die Winterrapsbestände, mehr als in anderen Jahren, sehr unterschiedlich etabliert. Es gibt sehr üppige und gut entwickelte Bestände, zurückgebliebene und viele, die innerhalb des Schlages sehr stark differenzieren, einige Areale liefen zum Termin auf, andere erst nach dem Regen. Beim Getreide finden wir gute, oft zum Termin gedrillte Bestände vor, aber auch hier kommt es aufgrund von Unterschieden in der Bodenqualität und der N-Bereitstellung zu variablen Beständen.

Abbildung 1: Beispiel für einen sehr gut entwickelter Winterraps Sachsen, Aufnahme vom 31.09.2022

Mit der angepassten und differenzierten N-Düngung im Frühjahr kann darauf sehr gut reagiert werden. Grundlage dabei bildet die Herbst-N-Aufnahme der Raps- bzw. Getreidepflanzen. Über die Satellitendaten, vor Ort Messungen ist es möglich, exakte N-Aufnahmekarten im Spätherbst zu erstellen, um daraus Streukarten für das Frühjahr zu entwickeln.

Auch an Besitzer von Pflanzensensoren richtet sich unser Angebot, die Schläge müssen im Herbst nicht extra mit einem Sensor überfahren werden, es gibt keine technisch beschränkten Einsatzzeiten und die berechnete N-Aufnahmekarte lässt sich auf Wunsch in vorhandene Pflanzenbausoftware zur weiteren Nutzung übernehmen.

Bisher konnten wir im Winterraps über die N-Einsparungen von 15-30 kg N/ha (in Einzelfällen bis 50 kg N/ha!) die Kosten von 8,00 €/ha immer gut decken. Im Wintergetreide führt eine differenzierte Andüngung zu einheitlicheren Beständen, die sich einfacher führen lassen und einer Frühsommertrockenheit besser begegnen können.

Versuch Winterraps 2022

In diesem wie im Vorjahr haben wir Versuche zur Andüngung nach Satellitendaten im Winterraps angelegt. Die N-Aufnahme lag im Herbst 2021 auf dem Versuchsschlag bei durchschnittlich 77 kg N/ha, in den Versuchen im Jahr davor waren diese wesentlich höher (86 bzw. 114 kg N/ha). Das Einsparpotential an Stickstoff war somit begrenzt (70% von 77 – 50 kg N/ha, das sind rund 19 kg N/ha). Der Versuch lag wie im Vorjahr wieder in einem roten Gebiet, im Prüfglied „konstant“ (entspricht Intercept) wurden daher die – 20% N berücksichtigt. Für unser Prüfglied „vgEXAgT“ wurde lediglich kontrolliert, ob wir in unserer Planung die Vorgaben aus der Düngeverordnung inklusive der 20% Abzug einhalten, dies war hier der Fall. Zusätzlich kam hier im Prüfglied „vgBetrieb“ ein alternatives Verfahren zur differenzierten Düngung zum Einsatz.

Als 1.Gabe wurde Piamon nach Applikationskarte mit folgenden durchschnittlichen Aufwandmengen appliziert:

  • konstant (Intercept) 75,43 kg N/ha
  • vgBetrieb 71,90 kg N/ha
  • vgEXAgT 73,29 kg N/ha
Versuchsanlage mit N1 Düngemengen Ware

Die zweite Gabe erfolgte über alle Prüfglieder konstant mit 50 kg N/ha KAS.

Geerntet wurde auf dem Schlag im Durchschnitt 51,3 dt/ha mit einer Feuchte von 6,9% und einem Ölgehalt von 46%.

Abbildung 2: Versuchsauswertung, die Vergleichsvariante (Intercept) war die konstante Düngung, unser Verfahren lag nicht signifikant mit 0,514 dt/ha darüber.

Das Ergebnis zeigt wie auch im letzten Jahr, das mit unserem Verfahren zur differenzierten Andüngung N-Dünger gespart (vergleichbar mit der 20% Reduktion in roten Gebieten) und trotzdem mindestens gleichbleibende Erträge erzielt werden (auch bei dem hohen Ertragsniveau im Winterraps bei einigen Kunden 2022).

Fragen Sie uns, wir freuen uns auf Ihre Aufgaben! Unsere Spezialität sind betriebsspezifische Lösungen, wir schätzen Sie und Ihre Herausforderungen =;-).

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