In den DLG Mitteilungen 3/2025 gibt es einen sehr interessanten Beitrag von Detlev Dölger unter der Überschrift „Beratung. Es wird individueller“ (https://www.dlg-mitteilungen.de/artikel/beratung-es-wird-individueller). Hier einige Aussagen zusammengefasst und durch unsere Meinung ergänzt:
Auf dem Gebiet Beratung und Forschung in der Landwirtschaft profitierten bisher deutsche Landwirte von einem breiten Netzwerk:
- Universitäten und Forschungseinrichtungen für Grundlagenwissen,
- staatliche Beratung zur praxisnahen Umsetzung,
- private Beratung, Industrie und Landhandel als ergänzende Akteure.
Doch dieses Gefüge gerät ins Wanken. Universitäten setzen zunehmend auf hochspezialisierte Forschung (etwa in der Biologie) statt auf systemische Agrarfragen. Gleichzeitig lenken staatliche und gesellschaftliche Interessen die Forschungsförderung – oft an den Bedürfnissen der Praxis vorbei.
Die Folge:
- Ausbildung und Forschung verlieren den Bezug zu realen Betriebsfragen.
- Fachhochschulen können diese Lücke nur begrenzt schließen.
Wo gibt es noch Forschung für die Praxis, die nicht von Interessen abhängt? (Detlev Dölger)
Individualisierung statt Standardlösungen
Die Landwirtschaft steht vor grundlegenden Veränderungen:
- Klimawandel führt zu trockeneren Sommern und unsicheren Erträgen, Niederschläge werden immer kleinräumiger und heftiger.
- Die Bewirtschaftungsformen sind vielfältiger als in der Vergangenheit (Bodenbearbeitung, Integration von Zwischenfrüchten).
- Die Märkte sind heutzutage volatiler.
- Carbon Farming und Agroforstwirtschaft eröffnen zusätzliche Einkommensquellen.
- auch benachbarte Betriebe können sehr unterschiedliche Wege beschreiten.
Doch während früher einfache Lösungen wie gräserwirksame herbizidgestützte enge Fruchtfolgen ausreichten, braucht es heute maßgeschneiderte Ansätze. Das überfordert klassische Versuchssysteme – denn was für einen Betrieb funktioniert, kann beim Nachbarn scheitern.
Wie lässt sich praxisrelevantes Wissen gewinnen?
Betriebsübergreifender Austausch durch den Blick auf Pionierbetriebe:
- Netzwerke wie die Gesellschaft für konservierende Bodenbearbeitung (GKB) zeigen, wie Erfahrungstransfer gelingt.
- Internationaler Wissenstransfer wird immer wichtiger.
- Landwirte müssen sich stärker vernetzen, nicht jeder muss alles allein zu machen.
Wenn Veränderungen oder gar ein kompletter Systemwechsel in die eigene Praxis überführt werden soll, ist es wichtig die Wirksamkeit im eigenen Betrieb auf eigenen Flächen zu überprüfen bzw. bei Bedarf Lösungen auf die lokalen Verhältnisse anzupassen.
Dies kann auf dem Betrieb mit eigenen Versuchen überprüft werden. Wichtig dabei ist:
- Einfache Umsetzung: Versuchsanlagen sollten ohne großen Aufwand realisierbar sein.
- Aussagekräftige Ergebnisse: Die Versuche müssen konkrete statistisch sichere Antworten auf betriebsspezifische Fragen liefern.
- Kosteneffizienz: Die Kosten der Versuche sollten wirtschaftlich vertretbar sein.
Wir als EXAgT haben mehr als 10 Jahre Erfahrung mit OFR-Versuchen. Durch die Zusammenarbeit mit den Kollegen von AgDoIT haben wir gemeinsam große Schritte in Richtung standardisierte/automatisierte Versuchsplanung inklusive praktische Versuchsanlage sowie der statistisch sicheren Auswertung im Projekt IFR (ISO Farmresearch), preisgekrönt auf der Agritechnica 2023, gehen können.
Wir betreuen jährlich eine Vielzahl von Versuchen nach einheitlichen Qualitätsstandards und überschaubaren Kosten!
Wir sind Ihnen gerne behilflich bei der Etablierung von Versuchskooperationen und können, wenn möglich, auch nach Fördermöglichkeiten für Versuche Ausschau halten.
Fragen Sie uns, wir freuen uns auf Ihre Aufgaben! Unsere Spezialität sind betriebsspezifische Lösungen, wir schätzen Sie und Ihre Herausforderungen =;-).
Unsere Kontaktdaten sind:
andreas.schmidt@exagt.de
+49 (0) 173 352 8960, +49 (0) 34324 269739



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