Zur neuen Düngeverordnung (Teil I) – Eine Antwort „Integrierte Düngung“ – Ein Baustein Rapsdüngung nach Herbstscan mit Drohne

Aufgrund steigender Nitratbelastungen im Grundwasser in der gesamten EU wurde 1991 europaweit eine Nitratrichtlinie erlassen. Im Jahr 2000 kam die europäische Wasserrahmenrichtlinie zum Schutz von Oberflächen und Grundgewässer dazu. Da die EU Defizite bei der Umsetzung der Richtlinie sieht, wurde 2016 ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland eingereicht.

Zur Nitratbelastung Grundwasser (Karte links):

  • viele Grundwasserköper sind belastet (ca. 30%)
  • diffuse Einträge
  • Landwirtschaft ist der Hauptverursacher

Ursachen sind:

  • intensive Tierhaltung > 1,5 GV/ha (Karte rechts)
  • nicht angepasste N-Düngung
  • Bilanzüberschüsse >100kgN/ha
  • geringe Neuwasserbildung
  • „Altlasten“ Stickstoff (Trockengebieten)
  • Tendenz leider teilweise steigend

„Rot“ schlechter Zustand >50 mg/l H2O „Grün“ Nitrat guter Zustand

Was kommt da auf uns zu?

Wichtige Punkte, die wir hier und in den folgenden Newslettern besprechen möchten, sind:

  • Düngebedarfsermittlung Herbst/Frühjahr
  • Sperrfristen Düngung
  • Abstandsauflagen
  • Aus-/Aufbringeverbote
  • Vorgaben/Obergrenze organischer Stickstoff
  • Lagerstätten für Wirtschaftsdünger/organische Dünger
  • Ausbringung/Technik
  • Nährstoffvergleich/Bilanzen
  • Aufzeichnungen/Strafen

Düngebedarfsermittlung Stickstoff

Prinzipiell wird die Bedarfsermittlung für Stickstoff nach Sollwerten durchgeführt.

  • bundesweit einheitliche Methodik bei N (standortbezogene Obergrenzen, Sollwertsystem)
  • Grundlage: durchschnittliches Ertragsniveau der letzten drei Jahre im Betrieb
  • ermittelter Düngebedarf darf in der Regel nicht überschritten werden, Überschreitungen nur zulässig, so weit aufgrund nachträglich eintretender Umstände, insbesondere Bestandsentwicklung oder Witterungsereignisse, ein höherer Düngebedarf besteht (nur Einzelfälle)
  • Dokumentationspflicht für N-Düngebedarfsermittlung

  • für ganz Deutschland einheitliche Sollwerte
    • notwendiges N-Angebot in gesamter Vegetationszeit
      (Nmin in 0-90 cm im Frühjahr + N-Mineralisation in Vegetationszeit + N-Düngung)
  • je Fruchtart für bestimmtes Ertragsniveau
  • Korrekturfaktoren
    • ertragskorrigierter Stickstoffbedarfswert (Ertrag Durchschnitt 3 Jahre)
    • Nmin in 0-90 cm Boden (60-90 interpolierbar)
    • Je Schlag/Bewirtschaftungseinheit außer GL, auch Richtwerte möglich
    • N-Nachlieferung aus dem Bodenvorrat (Humusgehalt des Bodens)
    • N-Nachlieferung aus organischer Düngung (MDÄ) + Vorjahr (10%)
      Vorfrucht, Zwischenfrucht
  • Ergebnis
    • Gesamt-N-Düngebedarf für die gesamte Wachstumszeit der Kultur für den konkreten Schlag


(wird fortgesetzt)

Eine Antwort – „Integrierte Düngung“ (I)

Diese basiert auf dem Bedarf der Pflanzen, dem Bodenvorrat, den Ernterückständen und der Verfügbarkeit von Wirtschaftsdüngern. Die Düngung sollte ausgewogen sowie bedarfs- und situationsgerecht erfolgen, umweltverträglich sein und nachhaltig die Bodenfruchtbarkeit erhalten und steigern.

Im Bereich der N-Düngung kann man das in 2 Stufen gliedern:

  1. Angepasst an Kultur, Ertrag und Qualität
    1. Grundlage ist die Messung des N-Gehalts, der N-Aufnahme bzw. des N-Bedarfs an repräsentativen Stellen des Schlages und der auf dieser Information beruhenden Entscheidung über die pflanzenbaulich notwendigen auszubringenden N-Mengen bzw. bei geteilten Gaben auch über den Düngetermin.
  2. Differenziert in der Fläche
    1. nach N-Aufnahme der Bestände
    2. Messung und streuen in Echtzeit mit Pflanzensensoren
    3. Oder abgesetzt, messen mit Drohne/Sensoren und später streuen nach Applikationskarte

So wird sichergestellt, dass sowohl die Menge, der Termin und die Unterschiede im Bestand berücksichtigt werden und der Stickstoff auf der Fläche zielgerichtet und bedarfsgerecht verteilt wird. Auch eine zu erwartenden Einschränkungen der N-Düngemenge (nach DüV) kann berücksichtigt werden und dabei die Bereiche bevorzugen, die die höchste N-Effizienz erwarten lassen.

„Integrierte Düngung“: Winterraps düngen nach Messung N-Aufnahme im Herbst mit Drohne – ein erster Baustein

Unser Angebot:

  • die EXAgT erstellt die Düngekarten für die Andüngung bzw. Komplettgabe(stabilisierter N) für das Frühjahr (N1 oder N1+N2)
  • Grundlage: N-Aufnahmekarten im Spätherbst
    Erfasst durch: Drohnenbefliegung im Herbst + Referenzmessung am Boden
  • Berechnet mit: erprobten Algorithmen der EXAgT (DüV gerecht)
  • Abgestimmt mit: Ihnen, transparent und agronomisch fundiert
  • Abgestreut durch: Ihren ansteuerbaren Düngerstreuer
  • Kosten: Befliegung und Applikationskartenerstellung ab 10,- €/ha (flächenabhängig)

Fragen Sie uns, wir freuen uns auf Ihre Aufgaben und schätzen Ihre Herausforderungen.

Unsere Kontaktdaten sind:

arnim.grabo@exagt.de
+49 (0) 176 72588814, +49 (0) 34324 269737

andreas.schmidt@exagt.de
+49 (0) 173 352 8960, +49 (0) 34324 269739

Dieser Beitrag wurde unter Agronomie veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.