Rückblick auf dieses Frühjahr aus der Sicht der N-Aufnahme, Starrflügler Drohnenflug, Übernahme Spuren von Trimble zu John Deere AP (Strip Till)

EIP-Agri Projektarbeit

Die Winterweizenbestände, die wir in unserm Projekt unter die Lupe oder besser gesagt unter die Sensoren genommen haben entwickeln sich ordentlich weiter. Die letzten Niederschläge waren entsprechend hilfreich und willkommen.
Was kann man unter den Feldsensorstationen sehen und in Verbindung mit der Luft- und Bodentemperatur und dem Niederschlag erkennen und schlussfolgern?

Die Grafik zeigt im zeitlichen Verlauf die N-Aufnahme eines Winterweizenbestandes [kg N/ha], den Niederschlag [l/m²] und die Temperaturen der Luft im 2m Höhe als Max, in 2 cm d.h. im Pflanzenbestand als Min und die Bodentemperatur in 10 cm Tiefe als Durchschnitt des jeweiligen Tages [°C].

Was für ein Bestand wurde hier erfasst?

  • Sorte Informer B-Weizen Ertragserwartung 8t/ha
  • Vorfrucht Silomais
  • Saattermin normal, Anfang Oktober
  • Nmin 0-90cm 65 kg N/ha

N-Düngung

  • N1 EC30 11.03. 53 kg N/ha Piamon
  • N2 EC32 09.04. 52 kg N/ha Gülle 25m³
  • N3 EC49 15.05. 44 kg N/ha KAS

Wie fast überall in Mitteldeutschland waren der März und April viel zu trocken, dazu kam nach frühlingshafter Wärme eine sehr kalte Periode bis Anfang April mit Frost (bis –8°C) in Bodennähe und Bodentemperaturen in 10 cm Tiefe von nur 1-2°C. Zum Glück ist der Informer recht winterfest und es hat keine so späten Frostverluste wie anderenorts gegeben.

Verbunden mit oft sonnigen Tagen und hoher Globalstrahlung bedeutet dies extremen Stress für den Winterweizen. Mit den ersten Messungen Mitte März fanden wir in unserm Bestand eine N-Aufnahme von 30 kg N/ha vor, was zu diesem Zeitpunkt eher wenig ist. Im weiteren Verlauf stagniert trotz Langtagverhältnissen (Schossinduktion) die N-Aufnahme, die N-Mineralisierung stockt und es kommt sogar zu Stillstand des Wachstums und der N-Aufnahme Anfang April.

Hier galt es zu handeln und der Betrieb hat versucht mit der N2 gegenzusteuern, zumal die N1 aufgrund des hohen Nmin nicht üppig ausgefallen war. Die Gülle war so geplant und stellt hier einen Kompromiss aufgrund der DüV dar. Schnell wirksamer N-Dünger wäre sicher die bessere Wahl gewesen.

Mit steigenden Tagestemperaturen erwärmt sich nun der Boden langsam, auch wenn es in Bodennähe in den Nächten noch recht kalt ist (um 0°). Ab ca. 8°C Bodentemperatur beginnt die Mineralisierung im Boden ein, N wird bereitgestellt, das Wachstum setzt wieder ein. Bis zum 1.5. erreichte der Bestand fast eine Vervierfachung der N-Aufnahme auf 115 kg N/ha. Und endlich kam etwas Regen und die Temperaturen waren verträglich. Trotzdem ging es mit der weiteren Entwicklung nur sehr zögerlich voran.

Die parallel dazu vom Betrieb gemachten YARA N-Testermessungen zeigten am 8.5. einen Bedarf von 66 kg N/ha an, der N-Nachschub stockte etwas. Es kam dann wieder Niederschlag und die Eisheiligen mit Frost. Bis zu 15.5. passierte nicht viel, N-Bedarf bestand weiterhin und so wurde unter Berücksichtigung des hohem Nmin und dem Gülleeinsatz eine etwas reduzierte N3 gesetzt, um die Entwicklung des Winterweizens zu fördern. Mit weiterem Regen, moderat steigenden Temperaturen und der N3 stiegt die N-Aufnahme wieder an, der Bestand entwickelt sich und hat zum 21.5. gute 155 kg N/ha aufgenommen.

Jetzt zeigen sich die Ähren und sicher wird bis zur Blüte weiter N aufgenommen, der dann in der Ähre und im Korn landen sollte. Wir sind schon gespannt, welchen Ertrag und Qualitäten der Mähdrescher einfahren wird.

Ich denke mit der Feldsensorstation und den weiteren Daten ist es sehr gut möglich, die N-Aufnahme zu verfolgen und entsprechend darauf zu reagieren. Gerade beim N sollte nicht nach dem Motto: „3 x 60 kg das passt schon“ gedüngt werden, sondern angepasst und auf objektiven Messdaten beruhend. Hier kann unsere Feldsensorstation in Zukunft wertvolle Dienste leisten, um angepasst zu düngen.

Und nach angepasst kommt differenziert!

Differenziert bedeutet die teilflächenspezifische Umsetzung der punktuellen Empfehlung, realisiert über Sensoren, die die Schläge in der Gänze erfassen, sei es an Satelliten, an Drohnen oder als traktorgebundenes System. So wird sichergestellt, dass an jeder Stelle des Schlages eine optimale, pflanzenbedarfsgerechte und effiziente N-Düngung erfolgt.

Start einer Starrflüglerdrohne mit Sensor

In unserem letzten Newsletter haben wir über unsere regelmäßigen Drohnenflüge berichtet, hier ein Video von einem Drohnenstart

Übernahme von Spuren von Trimble zu John Deere Autopiloten (Strip Till)

Die Anwendung des Strip Till Verfahrens nimmt in der Praxis Jahr für Jahr zu. Dabei ist es notwendig die Spurdaten zur Maislegemaschine zu transferieren. Bei Problemen beim Datenaustausch kommen dann wir ins Spiel, wie z.B. im folgenden Beispiel. Für den Datentransfer Trimble -> John Deere (JD) gilt die Aussage, das eine aufgezeichnete Trimble Vollspur nicht in ein JD Terminal übertragen werden kann. Schaut man sich die praktisch aufgezeichneten Spuren an, sind dies nie Vollspuren sondern AB-Linien oder adaptive Kurven. Diese lassen sich dann doch in Richtung JD konvertieren. Wir unterstützen die Fahrer, indem wir den Spuren aussagekräftige Namen geben sowie einen Ausdruck vorbereiten, auf denen die Spuren des vorherigen Arbeitsgangs zu sehen sind.

Importierte Daten, Spurendarstellung in der SMS Software von AgLeader, danach werden diese in das John Deere Format konvertiert.

Zum EIP-AGRI Projekt

Unser EIP-AGRI Projekt “Entwicklung eines betriebs- und regionalspezifischen N-Düngungsberatungssystems basierend auf stationären Feldsensorstationen und Drohnen zur Ableitung einer angepassten N-Düngung unter Maßgabe der Wasser Rahmen Richtlinie (WRRL) und neuen Düngeverordnung (DüV)“ hat eine Laufzeit von drei Jahren (2018 – 2021) und wird gefördert vom Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie. Das Projekt ist ein Vorhaben nach der Richtlinie des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft zur Förderung der Landwirtschaft, der Europäischen Innovationspartnerschaften (EiP AGRI) und des Wissenstransfers einschließlich Demonstrationsvorhaben im Rahmen des Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum im Freistaat Sachsen(Förderrichtlinie Landwirtschaft ,Innovation, Wissenstransfer-RL LiW/2014). Teil: Europäische Innovationspartnerschaft “Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit” (EIP AGRI) vom 15.12.2014.

Fragen Sie uns, wir freuen uns auf Ihre Aufgaben! Unsere Spezialität sind betriebsspezifische Lösungen, wir schätzen Sie und Ihre Herausforderungen =;-).

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