Precision Farming-System startklar

Anlässlich der Erreichung eines wichtigen Ziels unseres Archäologieprojekts haben wir am 18.06.2018 auf dem Gutshof der Familie Kübler in Raitzen unseren aktuellen Arbeitsstand vorgestellt. Anwesend waren Vertreter der Archäologie, ein Vertreter des LfULG Sachsen, die betroffenen Landwirte und ein Vertreter der Presse.

Ab sofort stehen dem Landwirtschaftsbetrieb Hofgut Raitzen Drs. Kübler GbR alle notwendigen Daten und Algorithmen in einem „Edge Computing System“ (Begriffserklärung siehe weiter unten) zur Verfügung , um für Schlepperterminals ISOXML- Aufträge mit angepassten Arbeitstiefen auf archäologischen Sperrflächen zu erzeugen. Auf den Schlägen umgesetzt wird dies mittels eines mit einer Tiefensteuerung nachgerüsteten Grubber Horsch Tiger (siehe Newsletter März 2018).

Auf der Veranstaltung gab es eine angeregte Diskussion über das Thema Datenfluss aus verschiedenen Quellen und deren Aufarbeitung mit dem Ziel, Schlepper und deren Anbaugeräte konkrete Handlungsanweisungen in Form von digitalen Aufträgen (ISOXML) zu geben. Auch der prinzipiell mögliche Rückweg dieser Daten in die Ämter als Kontrollnachweis war ein heiß diskutiertes Thema.

Edge Computing im Reich der Clouds

Als Plattform für das Precision Farming-System setzen wir auf einen kleinen Computer ohne Bildschirm und Tastatur im Büro des Landwirts, einen kleinen „schwarzen Kasten“ der lediglich einen Stromanschluss benötigt und in das lokale LAN/WLAN eingebunden ist. Dieser speichert/verarbeitet die digitalen Karten und stellt die erstellten Auftragsdaten inklusive der Feldgrenzen/Applikationskarten via Mesh WLAN (Begriffserklärung siehe weiter unten) den Schleppern zu Verfügung. Im Reich der Clouds heißen solche Lösungen „Edge Computing“, wir nennen es die „persönliche Wolke“. Wir nutzen auf dem „schwarzen Kasten“ aktuelle Technologien, die uns die gleiche Effizienz und Performanz von cleveren Cloudlösungen ermöglichen. Mit dieser Lösung lassen sich auch unklare rechtliche Fragen bei der Bereitstellung von digitalen Karten (wie z.B. von Denkmalsdaten)  in einer Cloud umgehen. Die Daten befinden sich auf einer Festplatte/SSD beim Anwender, Datensicherungen werden verschlüsselt in einem Cloudspeicher abgelegt.


Abbildung 1: Der „schwarze Kasten“

Umsetzung eines Hof WLAN als Mesh- WLAN

Die „Ausleuchtung“ eines Hofs mit einem WLAN stellt sich oft als Problem da. Ein einzelner Router hat oft keine ausreichende Reichweite, man musste sich bisher mit WLAN Verstärkern oder anderen technischen Lösungen behelfen, das Ergebnis war meist nicht optimal. Eine Lösung für dieses Problem ist die Nutzung eines Mesh-WLAN (Maschen WLAN). Dies ist ein Netzwerk, das aus mehreren räumlich verteilten Geräten besteht (wie Maschen eines Netzes). Jeder von ihnen ist ein Zugangspunkt zum Netzwerk. Das Besondere dabei ist, dass die Geräte untereinander kommunizieren, um Daten immer auf dem bestmöglichen Weg zum verbundenen WLAN-Nutzer zu schicken. Das gesamte Mesh WLAN hat nur noch einen Namen und ein Passwort. So lassen sich auch größere Flächen wie einen Hof bequem komplett mit WLAN versorgen.


Abbildung 2: Aufbau eines Mesh-WLAN (Quelle Homepage homeandsmart GmbH, Ettlinger Str. 59, 76137 Karlsruhe)

Zum EIP-AGRI Projekt

Unser EIP-AGRI Projekts „Entwicklung und praxisnahe Anwendung eines Precision Farming-Systems zur Sicherung flächenhafter Schutzgüter (z.B. archäologische Bodendenkmale) auf ackerbaulich genutzten Flächen“ hat eine Laufzeit von drei Jahren (2016 – 2018) und wird gefördert vom Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie. Das Projekt ist ein Vorhaben nach der Richtlinie des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft zur Förderung der Landwirtschaft, der Europäischen Innovationspartnerschaften (EiP AGRI) und des Wissenstransfers einschließlich Demonstrationsvorhaben im Rahmen des Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum im Freistaat Sachsen(Förderrichtlinie Landwirtschaft ,Innovation, Wissenstransfer-RL LiW/2014). Teil: Europäische Innovationspartnerschaft “Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit” (EIP AGRI) vom 15.12.2014.

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