Herbstscan mit Satellit – Grundlage für eine optimale Andüngung im Frühjahr / Über unsere Versuche 2020

Um trotz Mengeneinschränkungen in der Ausbringung von Stickstoffdünger gute Erträge und Qualitäten zu erreichen heißt das jedes kg N effizient einzusetzen. Für die zweite/dritte und vierten Gabe habe sich Verfahren auf der Basis von Sensoren und Satellitenbildern breit etabliert. Ungenutztes Optimierungspotenzial liegt in der ersten Gabe. Hier gilt, das sich der Zustand der Bestände am besten zum Ende der Vegetationsperiode im Spätherbst erfassen lässt.

Der aktuelle Blick auf die Winterraps- und Wintergetreidebestände zeigt eine sehr gute Herbstentwicklung. Beste Voraussetzungen für einen Herbstscan via Satellit, um eine optimale Andüngung im Frühjahr zu gewährleisten!

Beim Winterraps kann jedes kg N, welches über 50 kg liegt, im Frühjahr angerechnet und eingespart werden (Faustzahl: kg N/ha Herbst > 50 kg N/ha* 0,7 = Einzusparende kg N/ha Frühjahr). Durch Satellitendaten abgeglichen mit Referenzmessungen am Boden wird eine N-Aufnahmekarte für den Herbst erstellt. Diese als Grundlage für die Frühjahresdüngung (egal ob in 1 oder mehreren Gaben) zu nutzen, klappt und führt, so unsere langjährige Erfahrung, in den meisten Fällen zu N-Einsparungen von 15-25 kg/ha.

Aus der N-Aufnahmekarte wird mit dem Pflanzenbauer abgestimmt die N-Streukarten für die Frühjahrsdüngung erstellt (stabilisierte Einmalgabe bzw. Zweimalgabe). Die Karten liefern wir dann im jeweils nötigen Datenformat und helfen vor Ort mit, wenn es hakt.

Bei der 1. N-Gabe für Winterweizen/Wintergerste/Winterroggen orientiert man sich oft an den „schlechtesten“ Stellen und überzieht die „besseren“ deutlich, was zu dichten Beständen mit Lager- und Krankheitsproblemen führt. Dagegen hilft eine differenzierte Düngung. Über die Abschätzung der N-Aufnahme Schlag und der daraus resultierenden N-Aufnahmekarte wird die Streukarte für die Andüngung im folgenden Frühjahr erstellt. Als erstes erfolgt die Festlegung des Düngungsniveaus, bei der neben den üblichen Planungsansätzen (Betriebsleitererfahrung, Nmin, N-Form, Produktionsziel, Ertrag, organische Düngung usw.) die durchschnittliche N-Aufnahme im Herbst berücksichtigt wird. Die anschließende Differenzierung orientiert sich dann an den unterschiedlichen N-Aufnahmezonen im Schlag und daraus lässt sich eine Streukarte erzeugen.

Eine differenzierte Andüngung führt zu einheitlicheren Beständen, die sich einfacher führen lassen und einer Frühsommertrockenheit besser begegnen können. „Nicht zu viel bei den Guten und nicht zu wenig bei den Schlechten“ sollte das Motto sein.

Auch hier liefern wir die Karten im jeweils nötigen Datenformat und helfen bei Bedarf vor Ort mit.

Über unsere PiG-Versuche 2020

Das Versuchsjahr 2020 ist abgeschlossen, die Auswertungen sind fertig. Die Versuche wurden im Kundenauftrag angelegt und/oder ausgewertet und die Daten und Ergebnisse gehören natürlich den Kunden. Daher ist eine Komplettdarstellung der Versuchsergebnisse nicht möglich. Trotzdem möchte ich Ihnen in diesem und den nächsten Newslettern einige (hoffentlich) interessante Details vorstellen.

In einem Versuch zum Thema Unterfußdüngung mit Kalkstickstoff und DAP in Winterraps konnten die positiven Effekte dieses Düngers und der Art seiner Ausbringung in der Herbstentwicklung bis zum Ausgang Winter nachgewiesen werden. Zur Visualisierung wurden aus Satellitenaufnahmen vom 10.12.2019 und dem 08.02.2020 jeweils eine Karte mit der relativen N-Aufnahme gerechnet.

Karten mit relativer N-Aufnahme vom 10.12.2019 oben, 08.02.2020 unten, von rot zu blau höhere N-Aufnahme, Prüfglied PG-2 mit Unterfußdüngung Kalkstickstoff und DAP

Die dunkleren blauen Streifen (höhere N-Aufnahme) im Prüfglied 2 in beiden Aufnahmen zeigen die positive Wirkung der Unterfußdüngung von Kalkstickstoff und DAP auf die Bestandsentwicklung im Herbst und die Startbedingungen im Frühjahr.

Fragen Sie uns, wir freuen uns auf Ihre Aufgaben! Unsere Spezialität sind betriebsspezifische Lösungen, wir schätzen Sie und Ihre Herausforderungen =;-).

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