Aktuelles von der N-Düngeberatung – der EXAgT Observator im Einsatz

Was ist die Idee?

Der EXAgT Observator ermöglicht eine ständige, autarke Überwachung (Monitoring) eines Getreidebestandes hinsichtlich der Witterung und der N-Aufnahme und liefert wichtige Informationen zur Führung des Bestandes und der N-Düngung, ohne dass man täglich die Felder anfährt und selber misst.

Die punktuell exakt ermittelten Werte können dann, beim Düngen über Pflanzensensoren, Drohen- oder Satellitendaten, in die gesamte Fläche „übersetzt“ werden.

Bei der Wahl der entsprechenden Regelalgorithmen (ausgleichend, ertragsbetont, qualitätsbetont) zu den jeweiligen Terminen helfen diese Infos natürlich auch.

Täglich per E-Mail werden die ermittelten Daten dem für die Düngung Verantwortlichen übertragen und stehen so immer aktuell und an jedem Ort zur Verfügung.

In was für einem Bestand wird hier gemessen?

WW Sorte Apostel, Saat 24.09.2021, Vorfrucht Silomais

Düngung:
08.03.2022, 70 kgN/ha über NPK+KAS
22.03.2022, 95 kgN/ha über Alzon 46 neo

EXAgT Observator mit Energieversorgung und Sensorik in WW Sorte Apostel, 18.4.2022, EC30/31

Eine kompakte, täglich aktuelle Informationsgrafik, geht das?

Observatorplot vom 13.5.2022 mit Wetterdaten und täglicher N-Aufnahmen des EXAgT Observator im WW Apostel

Der Plot zeigt im zeitlichen Verlauf die N-Aufnahme eines Winterweizenbestandes [kg N/ha], den Niederschlag [l/m²] und die Temperaturen der Luft im 2 m Höhe als Max, in 2 cm d.h. im Pflanzenbestand als Min und die Bodentemperatur in 10 cm Bodentiefe als Durchschnitt des jeweiligen Tages [°C].

Täglich wird der Observatorplot fortgeschrieben, an den Agronomen übermittelt und liefert so wichtig Informationen über Pflanze, Boden und Witterung.

Wie ist die aktuelle Situation?

Entwicklungsstadium und N-Tester WW Apostel 10.5.2022, EC 33/34
WW Apostel 10.5.2022, EC 33/34, Wuchshöhe ca. 50 cm

Am 10.5. (vor Ort Aufnahmen und Messung) präsentiert sich ein gut entwickelter Weizenbestand im EC 33/34 mit einer Wuchshöhe von ca. 50 cm. Die N-Aufnahme beträgt hier 117 kgN/ha. Der N-Bedarf laut N-Tester war ca. 30 kgN/ha.

Gestartet ist der Bestand Anfang April mit einer N-Aufnahme von ca. 39 kgN/ha. Trotz hoher Andüngung im März stagniert aufgrund der sehr kühlen Temperaturen, insbesondere in der Nacht, die Entwicklung des Bestandes und der N-Aufnahme.

Eine Bodentemperatur über 10 Grad ab Mitte KW 15 (14.-15.4.) führt zur besseren Mineralisierung und einem guten Zuwachs, unterstützt von einigen Niederschlägen. Parallel dazu hat sich die N-Aufnahme innerhalb einer Woche von 50 auf 80 kgN/ha erhöht!

Dann kamen wieder sehr kalte Nächte bis -5 °C, was zu einer Verzögerung im Wachstum führte.

Leider kam der letzte Niederschlag mit 5 l/m² Ende April und die immer noch anhaltende Hitze und Trockenperiode ab Anfang Mai. Das schlägt sich in einer weiteren Verzögerung des Wachstums nieder.

Die sehr hohen Temperaturen (Tag und Nacht), verbunden mit trockenem Wind ohne Regen, führen aktuell zu Wassermangel im Bestand, dieser reagiert bereits mit Reduktion, was zu einer Stagnierung bis hin zum Rückgang der N-Aufnahme führt.

Was bedeutet das für die weitere N-Düngung?

Sollte jetzt durch eine Ährengabe nachjustiert werden, um weiteres Wachstum anzuregen? Nein, zur Zeit wohl nicht!

Hoffentlich bald einsetzende Niederschläge werden das Wachstum wieder beflügeln und dann wird sich zeigen, wann der gedüngte und mineralisiert Stickstoff aufgebraucht ist (erneute Plateaubildung im Diagramm) und eine Qualitätsgabe nötig wird.

Diese nach Pflanzensensor, am Observator-Spot kalibriert und auf „Qualitätsbetont“ (hohe N-Aufnahme = hohe Düngemenge) durchgeführt sichert eine ausgeglichene Qualität und spart an Stellen mit Trockenstress (N-Aufnahme reduziert) N-Dünger.

Es bleibt spannend und ich wünsche uns allen einen schönen langen Landregen, noch im Mai, der soll ja schließlich seinem Namen als „Wonnemonat“ auch für die Landwirtschaft gerecht werden.

Ein weiterer EXAgT Observator in Wintergerste, 10.5.2022 EC 49

Lose werden wir die Interpretation der Observatoren fortführen, sicher gibt es da noch ein paar interessante Aspekte zu diskutieren, mit bestem Gruß,

Arnim Grabo

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