Differenzierte Saat Mais, Effekte überprüfen durch OFR-Versuche?!

Warum differenzierte Saat Mais?

Die teilflächenspezifische Saat im Mais wird seit mehreren Jahren immer breiter in der Praxis angewandt. Die zugrunde liegenden agronomischen Regeln (bessere Böden mit höherer Wasserspeicherfähigkeit → höhere Aussaatstärke, schlechtere Böden mit schlechterer Wasserspeicherfähigkeit → niedrigere Aussaatstärke) sind überzeugend, die Umsetzung dank der breiten Marktdurchdringung moderner Einzelkornsämaschinen mit der Option Applikationskartenabarbeitung „problemarm“ möglich.

Abbildung 1: Einzelkornsämaschine beim Maislegen, Bild Amazone

Effekte der differenzierten Saat, OFR- vs. Exaktversuche!?

In der Bewertung der Effekte durch Exaktversuche findet man in der Literatur positive und negative Ergebnisse beim Einsatz dieser Technologie.

Die differenzierte Saat als Verfahren des Precision Farmings basiert auf der Heterogenität der Ertragsbildung auf dem konkreten Schlag und diese lässt es sich nur dann valide erfassen, wenn diese räumliche Variabilität gezielt einbezogen wird. Das klassische Versuchswesen strebt möglichst homogene Bedingungen an, was der Logik teilflächenspezifischer Technologie entgegensteht. OFR-Versuche in Großparzellen berücksichtigen per Definition die natürliche Unterschiede in der Fläche. In der Auswertung sorgen hohe Datendichten durch räumliche Autokorrelation, dazu flächendeckende Informationsschichten und leistungsfähige geostatistische Verfahren für aussagekräftige und statistisch gesicherte Ergebnisse.

Problem Ertragserfassung?

Ein Problem für OFR-Versuche im Silomais war für viele Jahre die fehlende Ertragskartierung in der Ernte. Durch die aktuell breitere Verfügbarkeit von Häckslern mit Ertragserfassung sowie von Verfahren der Fernerkundung (Multispektraldrohne, Satellitendaten) ist dieses „Problem“ gelöst.

Was wird untersucht?

Angebote zur differenzierten Saat gibt bei einer Vielzahl von Firmen. Die meisten Verfahren nutzen automatisiert erstellte Ertragspotentialkarten aus Satellitendaten als Basis, wir verwenden eine typische relative Ertragskarte des Schlages aus den letzten 7 Jahren (Basis Sentinel-2). Wenn verfügbar ist für uns die genaueste Datengrundlage die Erfassung der Heterogenität des Bodens durch eine Leitfähigkeitsuntersuchung (Top Soil Mapper, EM 38).

Bei unseren Versuchen beschränken wir uns auf unser eigenes Produktangebot sowie das eines zweiten Anbieters, eine Übertragbarkeit der Ergebnisse auf andere Produkte ist nur durch gezielte zusätzliche OFR-Versuche möglich.

Versuchsanlage!

Die Versuchsanlage wird von uns der automatisierten Versuchsplanung der Kollegen von AgDoIT realisiert. Basis für die Variation der Saatstärken sind Sortenempfehlungen der Züchter und/oder die Vorgaben der Landwirte. Die Applikationskarten im gewünschten Format via drahtlosen Datenaustauschtools oder wenn nötig mit USB-Stick auf das Geräte-/Schlepperterminal transferiert und abgearbeitet.

Abbildung 2: Eine Versuchsanlage differenzierte Saat Mais

Wie weiter?

Die Versuche werden von uns begleitet mit regelmäßigen Bonituren auf der Basis von Fernerkundungsdaten (Multispektraldrohne/Satellit) um teilflächenspezifisch und zeitlich die Wachstumsunterschiede aufzuzeichnen und auszuwerten. Der Ertrag wird mittel Ertragskartierung sowie parallel durch Fernerkundungsalgorithmen bestimmt und dann die Versuche final ausgewertet.

Fragen Sie uns, wir freuen uns auf Ihre Aufgaben! Unsere Spezialität sind betriebsspezifische Lösungen, wir schätzen Sie und Ihre Herausforderungen =;-).

Unsere Kontaktdaten sind:

andreas.schmidt@exagt.de
+49 (0) 173 352 8960, +49 (0) 34324 269739

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