Aktuelle Aktivitäten der EXAgT im Bereich Versuchswesen (Projekte, technische Lösungen)

Wir sind Partner im Projekt Smarte UNkraut Kontrolle (SUNK) der Gesellschaft für konservierende Bodenbearbeitung (GKB e.V.)

Das Projekt „Smarte UNkraut Kontrolle“ entwickelt Strategien zu alternativen Anbausystemen bei Glyphosatverzicht, um weiterhin pfluglosen Ackerbau und Direktsaat mit all seinen Vorteilen auch im Sinne des integrierten Pflanzenschutzes betreiben zu können. Hierzu erprobt das Projekt innerhalb einer dreijährigen Fruchtfolge verschiedene Szenarien mit dem Ziel, unerwünschte Beikräuter zu unterdrücken. Dem Herbizideinsatz werden hierbei praxisgetriebene Neuentwicklungen, wie die elektrophysikalische Unkrautbekämpfung und alternative Lösungsansätze mechanischer und biologischer Verfahren (Zwischenfrüchte, Untersaaten, Begleitpflanzen) gegenübergestellt. Das Projekt nutzt smart farming-Lösungsansätze wie georeferenzierte Probenahmen, Drohnentechnik, Multispektralkameras, Bodenscanner und Satellitendaten, um Verfahrenskombinationen zu erproben. Die Ergebnisse sollen in ein Tool einfließen, das Handlungsempfehlungen zur Reduzierung des Glyphosateinsatzes gibt. 

Das Projekt Smarte UNkraut Kontrolle wird durch die EU im Rahmen der Fördermaßnahme Europäische Innovationspartnerschaft „Produktivität und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft (EIP Agri)“ gefördert und hat eine Laufzeit von 3 Jahren (2019-2023).

Folgende Systeme werden im Projekt miteinander verglichen (erklärt in einem Einführungsvideo):

Prüfglied A1: Chemisch – Glyphosat.

Prüfglied B1: Mechanisch – Scheibenegge CrossCutter Disc (Väderstad).
Bei hohen Fahrgeschwindigkeiten schneidet diese spezielle Kurzscheibenegge Unkräuter bei einer Arbeitstiefe zwischen 2-5cm ab und bringt verschütteten Unkrautsamen in Keimstimmung.

Prüfglied B2: Mechanisch – Grubber Corona (KERNER).
Diese Maschine schneidet Wurzelballen flach ab und wirft diese dann zum Abtrocknen nach oben. Damit das Unkraut nicht mehr anwachsen kann, ist kein Nachläufer montiert, lediglich einige Striegelzinken sorgen für eine bessere Verteilung und Krümelung.

Prüfglied B3: Mechanisch – Großfederzinkenegge Allrounder (Köckerling).

Prüfglied C1: Elektrophysikalisch – Elektroherb XPower (Zasso)
Hier kommt das „Elektroherb“-System der Zasso Group zum Einsatz. Mittels eines am Schlepperheck montierten Transformators wird eine hochfrequente Hochspannung erzeugt, welche über Paddel in der Fronthydraulik die zu behandelnden Pflanzen streift.

Prüfglied D1: Biologisch – System Immergrün
Hier ist das Ziel, durch den Einsatz von Zwischenfrüchten, Unter- und Beisaaten, ein immergrünes System zu schaffen und damit dem Unkraut gar keine Chance zum Keimen zu geben.

Wir von der EXAgT haben den Auftrag im Rahmen eines Dienstleistungsvertrages das Projekt mit regelmäßigen Bonituren zu begleiten. Durch regelmäßige Messungen werden mögliche Unterschiede zwischen den Versuchsgliedern zu verschiedenen Terminen dokumentiert. Die Messergebnisse und deren Dynamik innerhalb der Vegetationsperiode wiederum helfen bei der Erklärung des Zustandekommens des Versuchsergebnisses, das sind die in den jeweiligen Prüfgliedern erzielten Erträge.

Die Bonituren erfolgen zum Beispiel auf der Basis von Drohnenbefliegungen und begleitende Messungen am Boden und Pflanzenbestand, erfasst werden Parameter wie verschiedene Pflanzen-Bedeckungsgrade sowie der Stickstoff-Aufnahme der Pflanzen.

Im November 2020 haben wir auf einem der Versuchsschläge (Großer Plan) am Boden Messungen der Stickstoff-Aufnahme und des Bedeckungsgrads im aktuellen Weizenbestand vorgenommen. Diese erfolgten entlang mehrerer Transsekten, Messungen innerhalb der Prüfglieder wurden diesen zugeordnet.

Transsekten mit Messpunkten der N-Aufnahme

Die Messungen des Bedeckungsgrades zeigten die zu erwartenden Unterschiede zwischen den Prüfgliedern.

Beispiele für die Bedeckungsgradbestimmung, links Prüfglied A1 (chemisch – Glyphosat), rechts Prüfglied D1 (biologisch – System Immergrün), Pflanzenerkennung aus digitalen Aufnahmen

Die Zusammenarbeit und Begleitung des Projekts „Smarte UNkraut Kontrolle“ ist für die EXAgT eine willkommene Herausforderung und wir freuen uns, Teil des Teams zu sein!

Räumliche Verdichtung von Informationen über ausgebrachte Mengen von Düngemitteln

Bei der Anlage und Auswertung von Versuchen sind exakte Daten von herausragender Bedeutung. Bei Düngeversuchen, die mit Schleuderstreuern angelegt werden wird aktuell ein Wert Düngemenge für einen Abschnitt in der Fahrgasse gemessen und dieser der ganzen Fahrgassenbreite zugeordnet.

Gemessene Düngemengen in der Fahrspur 7 und 8 und deren aktuelle Zuordnung.

Dabei wird hier nicht berücksichtigt das die Form des Streubilds eines Schleuderdüngerstreuers entweder ein Dreieck oder ein Trapez darstellt. Für viele am Markt verfügbare Qualitätsdünger von den Schleuderstreuerherstellern in Versuchen ermittelte definierte Streubilder. Diese und ein vom Anwender exakt eingestellter Streuer erlauben eine genauere Berechnung der gefallenen Mengen unter Berücksichtigung der Überlappungsbereiche.

Durch einen Düngerstreuerhersteller gemessenes Streubild für ein Qualitätsdüngemittel (24m Fahrgasse)

Aus diesen Daten lassen sich die gestreuten Mengen unter „erschwerten“ Bedingen wie der Nutzung von Applikationkarten anhand der Geometrie der Spuren und einer definierten Querverteilung innerhalb der jeweiligen Fahrgasse bestimmen.

Ausgebrachte Düngemenge unter Berücksichtigung der tatsächlichen Querverteilung und Überlappung

Fragen Sie uns, wir freuen uns auf Ihre Aufgaben! Unsere Spezialität sind betriebsspezifische Lösungen, wir schätzen Sie und Ihre Herausforderungen =;-).

Unsere Kontaktdaten sind:

exagt@exagt.de oder persönlich:

andreas.schmidt@exagt.de
+49 (0) 173 352 8960, +49 (0) 34324 269739

arnim.grabo@exagt.de
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