Die Landwirtschaft und der Kodak Moment – Gedanken zur Farm&Food 4.0 2019, GPS Gebrauchtsysteme im Angebot

Am 21. Januar hatte ich die Gelegenheit, die Farm & Food 2019 in Berlin zu besuchen. Bei dieser Konferenz dreht es sich um Zukunftsentwicklungen in der Agrarbranche. Motto des Kongresses war „Die Digitalisierung nicht verschlafen“. Der Besuch einer solchen Veranstaltung regt immer zum Nachdenken an, meine Gedanken zu zwei Themen dieses Ereignisses möchte ich hier wiedergeben.


Digitale Landwirtschaft, aktueller Stand.

Auf der Podiumsdiskussion u.a. mit Michael Horsch und Maximilian von Löbbecke (365FarmNet) klang eine aktuelle Ernüchterung an. Während in der Tierproduktion sich digitale Technologien auf breiter Basis durchgesetzt haben (Melkroboter, Tiererkennung etc.) und deren Sinnhaftigkeit in der Praxis nicht angezweifelt werden sieht das im Pflanzenbau anders aus. Einige Betriebe beenden ihre Precision Farming Aktivitäten, der Mehraufwand bringt nicht sichtbar die erhofften Ergebnisse. Diese Aussagen wurden zwar in der folgenden Diskussion abgeschwächt, aber blieben im Kern bestehen.

Wie sieht es mit den realen Auswirkungen des Einsatzes von Precision Farming (PF) z.B. für die Betriebswirtschaft aus? Der „richtige“ Zeitpunkt des Verkaufs seiner Ernte kann bis zu 20% Erlösunterschiede ausmachen (leider weiß man erst hinterher, ob der gewählte Verkaufstermin der Richtige war). Die Effekte einzelner Verfahren des PF liegen in der Praxis meist klar kleiner 10% und gehen oft in den jährlichen Ertragsschwankungen unter, nur in begleitenden Versuchen wie den von uns angebotenen produktionsintegrierten Großparzellenversuchen (PiG/OFE) sind diese statistisch sicher nachweisbar.

Im Vergleich zu agronomischen PF Lösungen (Sensoren/Satellit/Drohne) haben technische PF Lösungen wie Autopiloten und Teilbreitenschaltungen in der Praxis eine hohe Akzeptanz, obwohl auch hier die praktischen Effekte im einstelligen Prozentbereich liegen. Warum ist das so? Für den Fahrer bedeutet der Einsatz solcher Lösungen eine Arbeitserleichterung. Agronomisches PF einsetzen hat dagegen Mehraufwand zur Folge, Sensoren müssen kalibriert werden, in der Bediensoftware sind unbedingt die richtigen Parameter zu setzen, die Arbeit der Systeme ist zu überwachen.

Schlussfolgerung kann nur sein, dass das agronomische PF im Einsatz einfacher werden muss und für den Fahrer eher eine Arbeitserleichterung als ein zusätzlicher Aufwand bedeutet. Effekte sind durch begleitende Versuche (PiG) zu untersuchen um diese zu dokumentieren und Verfahren zu verbessern.

Für überzeugte Verfechter des agronomischen PF wie uns bleibt also viel zu tun!

Der KODAK Moment oder werden zwangsläufig Microsoft/Google unseren Pflanzenbau steuern?

Unter der Überschrift „Disruptive Technologie, neue Geschäftsmodelle und das AgriFood System der Zukunft“ referierte Frau Prof. Dr. Stefanie Bröring über bevorstehende Technologieentwicklungen in unsere Branche. Kernaussage war überspitzt formuliert wir müssen uns nur in anderen Wirtschaftszweigen umsehen und dann wissen wir, was uns bevorsteht. Im Bereich Handel sind Unternehmen wie Amazon sowieso nicht mehr zu schlagen, die Steuerung der landwirtschaftlichen Produktion werden KI (KI – künstliche Intelligenz, englisch AI) Programme von Microsoft und Google übernehmen. Das Beispiel KODAK würde es zeigen was dann passiert (dieses Unternehmen hat den Übergang von der analogen zu digitalen Fotografie nicht überstanden) oder mit dem berühmten Satz Gorbatschows erklärt „Wer zu spät kommt den bestraft das Leben“!?

Was heißt das jetzt für die Landwirtschaft konkret? Ist unser pflanzenbauliches Fachwissen nichts mehr Wert, das bekommt eine KI so nebenbei hin, wenn man sie nur mit genug Daten „füttert“? Neben meiner prinzipiellen Skepsis gegenüber Zukunftsaussagen („Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen“) und Erfahrungen aus den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts, als die KI Expertensystem hieß und nicht die in sie gesetzten Hoffnungen erfüllte, gibt es heute einige grundsätzliche praktische Probleme die im allgemeinem Hype gerne mal weggelassen werden. Ich zitiere hier nur einige Überschriften aus Fachmagazinen wie „Statistik ist nicht denken“, „Irren ist künstlich“ sowie „Neuronale Denkfehler“ welche Salz in die alten Expertensystemwunden streuen.

Nichts gegen technologischen Fortschritt wie den breiten Einsatz von Robotern den wir in den nächstem Jahren erleben werden, das angeeignete und jährlich aufs neue erweiterte pflanzenbauliche Wissen wird weiter von uns kommen müssen. Das ist unsere Kernkompetenz, das ist der Wettbewerbsvorteil gegenüber Microsoft/Google. Wenn es wirklich einmal denkende Maschinen gibt, hat die Menschheit ganz andere Probleme! Bis dahin ist aber ein weiter Weg, die augenblickliche KI ist davon ein ganzes Stück entfernt.

Wir haben GPS Gebrauchtsysteme im Angebot

Durch diverse Umtauschaktionen haben wir einen Bestand an gebrauchten Geräten, die wir kostengünstig anbieten können.

Unsere aktuellen Angebote:

Gebrauchtes SAPOS EPS System (Korrektursignal der jeweiligen amtlichen Landesvermessung, Genauigkeit 0,5 – 1 m), wetterfester DGPS(EGNOS + SAPOS) Empfänger, kabellos durch Bluetooth, >20 h Akkulaufzeit und Pansonic Toughpad FZ-M1 mit neuem Akku.

Preis 1950,- €

Gebrauchtes SAPOS HEPS RTK System (Korrektursignal der jeweiligen amtlichen Landesvermessung, Genauigkeit 1 – 2 cm), wetterfester RTK Empfänger NEO-M8P, kabellos durch Bluetooth, >20 h Akkulaufzeit und Pansonic Toughpad FZ-M1 mit neuem Akku.

Preis 3950,- €

Fragen Sie uns, wir freuen uns auf Ihre Aufgaben! Unsere Spezialität sind betriebsspezifische Lösungen, wir schätzen Sie und Ihre Herausforderungen =;-).

Unsere Kontaktdaten sind:

exagt@exagt.de oder persönlich:

arnim.grabo@exagt.de
+49 (0) 176 72588814, +49 (0) 34324 269737

andreas.schmidt@exagt.de
+49 (0) 173 352 8960, +49 (0) 34324 269739

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