Praktische Erfahrungen in der Spurplanung, Wir sind Mitglied im VFuD, Wie selbst Satellitendaten nutzen – letzter Teil.

Seit dem Start der EXAgT 2015 sind wir im Bereich Spurleitsysteme (SLS, CTF – Controlled Traffic Farming) aktiv, eine lange Zeit um praktische Erfahrungen zu sammeln. Unser Ansatz ist es immer, herstellerunabhängig Dienstleistungen anzubieten. So stießen wir bei der Kundschaft auf den ganzen Strauß der auf dem deutschen Markt angebotenen Autopilotsysteme mit verschiedenen RTK-Empfängern und Referenzstationen. Was fiel uns dabei auf?

AB vs. Kontur

Am sichersten in der Abarbeitung der Spuren sind klassische AB- Linien. Komplexere Geometrien überfordern die einfacheren älteren Terminals bis hin zu Komplettabstürzen. Zu unserer Überraschung stellten wir fest, das einige aktuellen Terminals komplexere Spuren nur mit Einschränkungen nutzen können. So ist es beim Drillen wichtig das immer alle Parallelspuren zu der geplanten Spur im Terminals sichtbar sind. Besteht die geplante Spur aus mehreren Punkten, wird oft nur die von der aktuellen Position des Schleppers nächste Spur angezeigt. Das ist eine Einschränkung für den Fahrer.

Unterschiedliche Datenformate

Wir nutzen die Software SMS von AgLeader erfolgreich als „Datendrehscheibe“, außer Exoten lesen und schreiben wir damit die meisten Terminalformate. Hoffnung macht die langsame Durchdringung des Marktes in der Unterstützung des ISOBUS Datenformats aktuell bei amerikanischen Herstellern, so das solche „Datendrehscheiben“ wie die SMS Software überflüssig werden könnten.

Unterschiedliche RTK Referenzstationen

Zum Start unserer SLS Aktivitäten hatten wir die Sorge, das im Büro geplante Spuren auf Terminals verschiedener Anbieter zu unterschiedlichen Positionen führen. Bis jetzt hat sich die Befürchtung in der praktischen Arbeit nicht bestätigt. Zu Fehlern führten eher falsche Terminaleinstellungen oder nicht eingemessene RTK Referenzstationen. Im Zweifelsfall empfehlen wir das SAPOS HEPS Referenzsignal der jeweiligen Landesvermessung nutzen, vor allen in Bundesländern wo dieses kostenlos zur Verfügung steht.

Abbildung 1: Der vordere Schlepper nutzt ein Korrektursignal einer nicht eingemessenen Referenzstation und fährt damit in diesem Fall 80 cm neben der permanenten Fahrspur.

Unterschiedliche Arbeitsbreiten

Dieses Thema haben wir am Anfang unterschätzt. Die Leitspuren werden ja durch die Drille/Einzelkornsämaschine angelegt, in größeren Betrieben ist dafür oft unterschiedliche Technik mit verschiedenen Arbeitsbreiten parallel im Einsatz. Dabei müssen die Anschlüsse stimmen, die Überlappung darf nicht zu groß sein oder mit einer 9m Drille soll eine 30m Fahrspur angelegt werden. Das ist mehr als reine Mathematik, das ist mit den Betroffenen genau abzustimmen!

Kundeneinbindung

Um die Zusammenarbeit mit dem Kunden zu verbessern ist in der Dienstleistung ab jetzt immer eine Softwarelizenz unserer Spurplanungssoftware enthalten. Damit kann der Auftraggeber selbstständig Spuren planen. Wenn die eingesetzten Terminals die von der Software unterstützten Formate nicht unterstützen, übernehmen wir die nötigen Umwandlungen.

Abbildung 2: Unsere Spurplanungssoftware.

Wir sind Mitglied im Verein zur Förderung einer umweltschonenden Düngung e.V. (VFuD)

Seit 1996 gibt es den VFuD für Landwirte aus Brandenburg und Mecklenburg. Ziel des Vereins ist die ständige und aktuelle Information der Mitgliederbetriebe über neue Erkenntnisse der Pflanzenernährung/Düngung inklusive Weiterbildungsveranstaltungen. Wir freuen uns, Teil dieser Gemeinschaft zu sein und unser Wissen und Erfahrungen einbringen zu dürfen!

Satellitendaten selber nutzen – die Applikationskarte zum Schlepperterminal übertragen.

Viele aktuelle Schlepper bzw. Geräteterminals lesen direkt Applikationskarten als Shapedateien ein. Wichtig beim Import ist es, bei unserem Beispiel aus dem letzten Newsletter das Datenfeld „liter“ auszuwählen, da dort die Menge der zu applizierenden Ware abgelegt ist.

Für die Erstellung von ISOBUS Datenformaten stellt Müller Elektronik (ME) einen kostenlosen SHAPE-ISO-XML Converter zur Verfügung. Diesen ist auf der Webseite von ME herunterzuladen. Nach der Installation sehen Sie ein neues Symbol auf Ihren Desktop, als erstes nach dem Start des Programmes ist eine Freischaltung zu beantragen. Dies erfolgt durch ME in der Regel spätestens am nächsten Arbeitstag.

Nach der Freischaltung starten Sie das Programm, oben klicken Sie auf den den Tab „Convert Prescriptions/Shapefiles to ISOXML“, danach wählen Sie das zu konvertierende Shapefile, das Ausgabeverzeichnis, RX Type hier flüssig, die Target Rate hier „liter“, die Einheit/Units mit Liter/ha, einen Auftragsnamen sowie die Auflösung der Applikationskarte (die hier ursprünglich eingegeben 10m werden auf den nächsten möglichen Wert gerundet).

Mit „Convert“ generieren Sie den ISOBUS-Auftrag, im Verzeichnis „Taskdata“ müssen sich die Dateien „Taskdata.xml“ und „GRD00001.BIN“ befinden. Das Verzeichnis „Taskdata“ mit den beiden Dateien kopieren Sie auf einen USB-Stick, diesen lesen Sie auf Ihrem ISOBUS Terminal ein. Auf vielen Terminals können Sie die Applikationskarte erst sehen, wenn Sie den Auftrag gestartet haben!

Dies ist der Abschluss meiner kleinen Serie über die Nutzung von Satellitendaten, Fragen und Anregungen bitte an die Email-Adresse andreas.schmidt@exagt.de senden.

Fragen Sie uns, wir freuen uns auf Ihre Aufgaben! Unsere Spezialität sind betriebsspezifische Lösungen, wir schätzen Sie und Ihre Herausforderungen =;-).

Unsere Kontaktdaten sind:

exagt@exagt.de oder persönlich:

arnim.grabo@exagt.de
+49 (0) 176 72588814, +49 (0) 34324 269737

andreas.schmidt@exagt.de
+49 (0) 173 352 8960, +49 (0) 34324 269739

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